Letzten Herbst erhielt ich einen Anruf einer Freundin und sie fragte mich, ob ich Zeit für ein spontanes Portrait-Shooting hätte, da ihr Freund für ein paar Tage in Deutschland verweilte und noch unbedingt Fotos für seine Seite brauchte. Wie es der Zufall so wollte, fand sich an jenem Tag noch etwas Zeit und wir machten einen Treffpunkt sowie Uhrzeit aus. Ja ja, ich hätte an dem Tag vorher besser mal den Wetterbericht checken sollen, aber dazu später mehr. Ein paar Stunden später, machte ich mich also auf den Weg. Über Nuno wusste ich bis dato nur, dass er ursprünglich aus Portugal kommt und kurze Zeit vorher seinen PhD in England gemacht hatte. Mir persönlich ist es wichtig im Vorfeld etwas über den Portraitierten zu erfahren, man kann so einfach besser auf die Person eingehen und so ihre Geschichte ein wenig mit in ihre Fotos “verpacken”. Portraits von jemandem zu machen, ist für mein Verständnis eine recht persönliche Sache und nicht zu vergleichen mit dem Geknipse vom Fotostudio nebenan, wo alles sehr unpersönlich, Fließband-mäßig abläuft.

Wie sich schnell rausstellte, ist Nuno ein sehr sympathischer und unkomplizierter Typ und wir verstanden uns auf Anhieb. Er erzählte mir, dass er als Coach und Berater tätig ist, der Menschen berät, die einen Burn-Out in ihrem Job oder durch Überlastung im Leistungssport-Bereich erlitten haben. Aber auch generelles Coaching in Business und Sport bietet er an. Die Sitzungen können komplett online z.B. per Skype abgehalten werden. Wer sich darüber ausführlicher informieren möchte, der kann gern auf seiner Webseite vorbeischauen.

Nach dem kurzen Smalltalk legten wir schließlich los und nach einer “Aufwärmphase” schlug dann das Wetter plötzlich um. Eigentlich waren die Bedingungen ganz gut, der Himmel war leicht bedeckt, das Licht daher sehr weich und die Temperaturen recht angenehm, was sich aber schnell ändern sollte. Man konnte förmlich spüren, wie die Temperatur stetig fiel, so sank diese von knapp über 10°C auf ca. 0°C und das in relativ kurzer Zeit. Viele Fotos hatten wir noch nicht geschossen, aber einsetzender Schnee-Regen zwang uns dann schließlich doch dazu ein Cafe aufzusuchen. So etwas hatte ich noch nicht erlebt und in Zukunft würde ich dem Wetterbericht mehr Aufmerksamkeit schenken, das hatte ich daraus gelernt.

Trotz der wideren Umstände bekam Nuno letztendlich sein Foto für seinem Web-Auftritt, damit Aufrag erfüllt. 🙂 Beim dritten und vierten Foto bin ich extra auf einen Baum geklettert und ich kann euch sagen, dass ist schon nicht so einfach ein manuelles Objektiv zu fokussieren, den Bildausschnitt zu wählen und dabei noch der Schwerkraft zu trotzen, aber das Leben ist ja bekanntlich kein Ponyhof. 😀