Letzten Mittwoch spielten im Häll in Heidelberg Dust Covered Carpet und Sweet Sweet Moon aus Wien. Veranstalter Chris, der mit der Band befreundet ist, organisierte den Gig und kümmerte sich auch um das leibliche Wohl der Crew. Als er mich darauf ansprach, ob ich nicht Lust hätte den Abend zu dokumentieren, sagte ich postwendend zu. Persönlich mag ich solch kleine Konzerte, die dem DIY Charakter folgen, ganz gern. Durch meine eigene Aktivität in diversen Bands sind mir Aktionen wie diese noch in guter Erinnerung. Dabei wollte ich nicht nur das Konzert selbst fotografieren, sondern auch noch ein wenig das “Drumherum”, also eher eine kleine Reportage.
Als ich ankam, war Chris gerade dabei das Essen zuzubereiten. Mit zwei Herdplatten nicht mal so einfach knapp 3KG Spagetti zu kochen, das ging nur etappenweise. Nach dem Essen und ein bisschen Smalltalk, ging es dann schließlich los. Den Auftakt machte Sweet Sweet Moon, der von Chris als ein “multivirtuoser Singer/Songwriter mit dem richtigen Gespür für Melodien und dem dazu passenden Augenzwinkern” angekündigt wurde, was meiner Meinung nach ziemlich zutreffend ist. Wirklich grausam war die Beleuchtung, die Bühne wurde von zwei roten Strahlern “ausgeleuchtet”. Wer ab und an Konzerte fotografiert, der weiß wie bescheiden die Aufnahmen sind, die daraus resultieren. Eigentlich nur für schwarz/weiß zu gebrauchen, daher hielt ich mich auch dezent zurück und machte nur eine handvoll Fotos.
Nach gut 30 Minuten folgten dann schließlich Dust Covered Carpet. Zur Beschreibung ihres Sounds zitiere ich ebenfalls Chris, der mal wieder den Nagel auf den Kopf getroffen hat: “Drei Typen und drei Frauen, die einen sehr, sehr eigenen Sound machen. Das Label Action-Folk-Kollektiv passt dabei zwar irgendwie. Für meine Begriffe machen sie aber vor allem sehr, sehr schöne Musik: süße Melancholie, deren Charme nie ins Hoffnungslose abdriftet. Wer darüber hinaus Textzeilen schreibt wie “it’s the unorganized that keeps me surprised” oder so anschaulich beschreiben kann, wie brüchig und flüchtig die – vielleicht gerade deshalb – so schönen kleinen Dinge im Leben sind, hat das Herz einfach auf dem richtigen Fleck. Natürlich bringen Dust Covered Carpet auch den typischen Wiener Schmäh mit auf die Bühne (wer’s kennt weiß was das heißt).”
Zum Glück brachten die Herrschaften ihre eigene Beleuchtung mit und die Bühne erhellte sich erheblich. Mir fiel ein Stein vom Herzen, erleichterte es mir das Fotografieren doch ungemein. Nach dem Konzert fanden sich alle im Backstage Bereich zusammen um den Abend ausklingen zu lassen. Es war anstrengend, aber hat sich absolut gelohnt.